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Uganda: Nachts sind alle Affen grau

 
Meldung vom 30.01.2015

Schimpansen in Uganda sind schlau. Um an begehrte Leckerbissen wie Maiskolben zu kommen, legen sie eine Nachtschicht ein. Sie wissen, dass die Maisfelder nachts unbewacht sind und klauen die Feldfrüchte im Schutz der Dunkelheit – obwohl sie eigentlich nicht zu einer nachtaktiven Spezies gehören.

Schimpansen machen sich nachts auf, um ungestört Maisfelder zu plündern. Das fanden Wissenschaftler um Sabrina Krief vom Museum National d’Histoire Naturelle in Paris und Andrew Seguya von der Uganda Wildlife Authority in Kampala im Westen von Uganda heraus.

Für ihre Freilandstudie begaben sie sich zu dem nördlichsten Zipfel des Kibale-Nationalparks, wo die Felder der Kleinbauern unmittelbar an den Regenwald stoßen. An manchen Stellen überbrückt dort ein umgestürzter Baumstamm den tiefen Graben, der Elefanten von den Feldern abhalten soll. Um die Schimpansen zu beobachten, wurde an einer solchen Stelle eine Videokamera aufgestellt. Infrarotlicht ermöglichte Bilder rund um die Uhr.

Diese dokumentieren, dass die Menschenaffen häufig erst nach Sonnenuntergang eintreffen, nicht selten sogar erst in völliger Finsternis. Das ist eine Überraschung, denn üblicherweise schlafen Schimpansen nachts. Im Geäst der Bäume richten sie sich ein Bett her. Doch offenbar können sie zu „Nachtschwärmern“ werden, um nicht auf Menschen zu treffen, die ihnen die Leckerbissen nicht gönnen.

Die Schimpansen im Norden des Kibale-Nationalparks haben offenbar wahrgenommen, dass das verlockende Maisfeld nachts unbewacht ist. Ohne Hemmungen fallen sie dann mit Kind und Kegel ein, um sich dort den Bauch vollzuschlagen. Im Schutz der Dunkelheit bewegten sie sich deutlich weniger gehetzt und futterten weniger vorsichtig als tagsüber. Offenbar haben sie zu anderen Tageszeiten schlechte Erfahrungen gemacht: Von den 72 individuell bekannten Schimpansen wiesen 26 auffällige Narben und Verstümmelungen auf. Wahrscheinlich waren sie mit knapper Not den tödlichen Schlingen von Wilderern oder den Schlägen der Landwirte entwichen.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, faz.net

Schlagwörter: Uganda, Affen, Schimpansen, Nacht, nachtaktiv, Beute, Mais, Felder, Landwirtschaft, Spezies, Natur, Umwelt, Tiere, Kibale-Nationalpark, Regenwald, schlau, Wilderer, Forschung